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Mein geistiger Schüler                                                                                                

Ferenc Fricsay bekannte sich zeitlebens als mein geistiger Schüler, obwohl sein Vater bei der Aufnahmeprüfung in die Musikhochschule seinen alten Freund Siklos bat, Ferenc zu unterweisen.
Unsere Bekanntschaft wurde während seiner Dirigententätigkeit immer enger. Ich bewunderte die zähe Ausdauer mit der er, in einer Provinzstadt wie Szeged eine ungeahnte Orchesterkultur schaffte, dazu junge Bläser aus dem Boden hervorzauberte. An der Oper in Budapest brachte er vor allem italienische Meisterwerke zu neuer Geltung. Durch die Kriegswirren aufgehalten, begann sein Aufstieg erst nach 1945, als er endlich im Ausland einen würdigen Arbeitkreis fand. Wir in Ungarn konnten seinen Flug von Weitem verfolgen und diesen an einigen Schallplatten abmessen, die uns erreichten.

                 

Zu meiner grössten Freude war es mir noch vergönnt, seine Uraufführung meiner Symphonie in Luzern 1961 (siehe Bild) mitzuerleben. Da konnte ich die ganze belebende Kraft seiner vollen Meisterschaft, in musikalischer Urnatur begründet, bewundern.
                                                                                                                      Zoltán Kodály

                                                      Hörprobe  "Tänze aus Galánta"

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